Luftdichtheitskonzept

Luftdichtung ist Gesetz. Die Energieeinsparverordnung EnEV sowie die Normen zum Wärmeschutz DIN 4108 Teil 2 und 3 fordern eine dauerhaft luftdicht ausgeführte Gebäudehülle. Der Grund ist einfach: Damit wärmegedämmte Gebäude energieeffizient sind und Behaglichkeit und Schutz vor Feuchteschäden gewährleisten können, müssen sie luftdicht gebaut werden. pro clima bietet dazu ein Komplett-System mit Lösungen für Fläche, Anschlüsse, Verklebung und Details. Verarbeiter und Architekten können darüber hinaus auf umfangreiche Services zugreifen, wie Technik-Hotline, Bauteilprüfungen, bauphysikalische Beurteilungen und Vor-Ort-Schulungen.

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Luftdichtheitskonzept

Luftdichtung beginnt mit der Planung

Die sorgfältige Planung der Luftdichtheit ist entscheidend. Denn sie ist die Voraussetzung dafür, dass die luftdichte Gebäudehülle auf der Baustelle qualitativ hochwertig, wirtschaftlich und möglichst reibungslos erstellt werden kann. Dafür müssen die Arbeiten aller beteiligten Gewerken vor und während der Ausführung auf der Baustelle koordiniert werden. Das fordert allgemein z.B. DIN 4108-7. Für die Planung der luftdichten Gebäudehülle ist ein Luftdichtheitskonzept erforderlich.

Zeichnung

Luftdichtheitskonzept – wie detailliert muss das sein?

Der Fachverbandes Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB) definiert, dass das Luftdichtheitskonzept sämtliche Massnahmen umfasst, welche Planung, Ausführung und Kontrolle der luftdichten Gebäudehülle betreffen. Dazu zählen:

  • Grobkonzept
  • Detailplanung
  • Angebotsanfrage / Ausschreibung
  • gewerkeübergreifendes Koordinierungsgespräch
  • Ausführung der Luftdichtungsarbeiten
  • Qualitätskontrolle

Was beinhaltet ein Luftdichtheitsgrobkonzept bzw. wie wird es erstellt?

In der Praxis wird oft nur das Grobkonzept zur Vorplanung als vollständiges Luftdichtheitskonzept verstanden. Zur professionellen und sicheren Erstellung der luftdichten Gebäudehülle, sind allerdings alle oben genannten Schritte erforderlich – insbesondere eine detaillierte Ausführungsplanung für luftdichte Anschlussdetails. Förderprogramme für energetische Sanierungen oder energieeffiziente Neubauten, z.B. von der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW, fordern ein Luftdichtheitskonzept meist auch als technischen Nachweis. Hier ist aber in der Regel das Grobkonzept bereits ausreichend. Die jeweiligen Programminformationen enthalten genauere Angaben. Hier gehen wir genauer auf das Grobkonzept ein.

1. Allgemeine Informationen zusammenfassen

Im Grobkonzept werden die wichtigsten allgemeinen Informationen zum Bauvorhaben zusammengefasst. Das sind z.B. der Standort, die Bauweise, Förderprogramme und -ziele, Angaben zu Haustechnik etc.

2. Allgemeinen Verlauf einzeichnen

In einem ersten Planungsschritt legt man nun der allgemeine Verlauf der luftdichten Gebäudehülle fest und stellt diesen z.B. in Schnitt- und Grundrisszeichnungen des Gebäudes dar. Die luftdichte Gebäudehülle umschliesst hierbei idealerweise direkt das später beheizte Gebäudevolumen.

3. Luftdichtung im Regelaufbau festlegen

Anschliessend wird für alle relevanten Bauteile der Gebäudehülle wie z.B. Dach, Aussenwände, Kellerdecke… ihr Regelaufbau definiert. Dabei legt man fest, welche Bauteilschicht genau die Luftdichtheit der Flächen übernehmen soll. Bei einer Kellerdecke könnte das die Stahlbetonplatte sein oder bei Aussenwänden aus Mauerwerk der Innenputz. Das ganze legt man tabellarisch, in ausführlicher Textbeschreibung oder als Beschriftung in Schnitt- und Grundrisszeichnungen fest.

4. Luftdichtung umlaufend festlegen und Details markieren

In Schnitten und Grundrissen werden die Luftdichtheitsebenen in den einzelnen Bauteilen mit einer farbigen Linie hinterlegt und hervorgehoben. Wo sich Anschlussdetails ergeben z.B. an Bauteilübergängen, Durchdringungen oder Anschlüssen, werden diese mit einem farbigen Kreis gekennzeichnet. Zur Kontrolle muss die luftdichte Gebäudehülle in den Plänen mit einem Stift umlaufend, ohne abzusetzen (keine Lücken oder Versprünge) nachgefahren werden können. Das ist die sogenannte Stiftregel.

5. Luftdichtung an Details skizzieren

Im nächsten Schritt werden die markierten Anschlussdetails in einfachen Prinzipskizzen grob dargestellt und mit allgemeinen Hinweisen versehen. Im Grobkonzept reicht eine sehr einfache, schematische Darstellungen aus, die erst gar nicht den Anschein einer Werkplanung erweckt. Dazu können z.B. Handskizzen oder auch Baustellenfotos verwendet werden. Ziel ist es, auf neuralgische Punkte hinzuweisen, z.B. dass Mauerwerkswände hinter Vorwandinstallationen für die Luftdichtheit vollflächig verputzt werden müssen. Die detaillierte Ausführungsplanung (Werkplanung) ist nicht Bestandteil des Grobkonzeptes, sondern liegt beim verantwortlichen Planer.

Planen bis ins Detail

Das Luftdichtgrobkonzept ersetzt keine ausführliche Detailplanung. Darauf sollte im Rahmen des Grobkonzeptes explizit hingewiesen werden. Für eine erfolgreiche Bauausführung sollte die Werkplanung jedoch im nächsten Schritt erfolgen. Wer hierfür zuständig ist, muss vorab geklärt werden. In der Regel ist dies der verantwortliche Fachplaner oder Architekt. Ist kein Planer beauftragt, z.B. bei Teilsanierungen, oder wenn keine ausreichende Werkplanung vorhanden ist, übernimmt der ausführende Handwerker (wissentlich oder nicht) oft eine Planungsleistung mit entsprechenden Haftungskonsequenzen. In solchen Situationen gilt es sich entsprechend abzusichern, z.B. durch geeignete Versicherungen oder Anforderung umfassender Planungsangaben, die die geforderte Leistung ausreichend beschreiben.

Luftdichtung in der Praxis

Grundlagen, Ausführung und Kontrolle

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